The Lords Of The Kreischeisen - Das eisen 2008  

abbrubt

Das Eisen 2009


Tag 1

Na , irgendwann muss man ja anfangen. Prinz A. und Graf F. fanden sich ein und befreiten erstmal
die Lordsgarage von den kleinen Freunden des Herrn Spidermann. Des weiteren filterten Ihre Lungen  eine Menge Staub aus der Luft,  als der etwas haarlose Besen kleine Furchen in den Betonboden kratzte (hust).
Das Werkzeug geputzt, den Müll entsorgt, ein Schluck Beschleunigungswasser, und es konnte losgehen.




Also nix wie ran an die Arbeit  und erstmal das Evo 2 auf reinigungsfähigen Zustand zurückbauen.
Das heißt, noch nicht, denn als man gerade den 22´er Schlüssel ansetzte um das Hinterrad zu lösen,
Stand Lustknabe Locke im Rahmen des Garagentors. Bei der Probefahrt mit seinem, im Begriff neu zu werdenden BI EM DoubleYou 525 Touring, hatte ihn sein Weg an die Garage geführte.
Nach kurzer Ansicht desselben, verständnissvollem Nicken und Fachgesimpel wurde er als etwas überteuert befunden. Vielmehr rückte jetzt die alte Blechdose Lockes in den Vordergrund der Überlegungen doch dazu
vielleicht zu einem späterem Zeitpunkt mehr.

Kolben und Zylinder sahen verhältnissmässig gut aus , was kaum verwunderte , denn auch nach
9 Monaten Standzeit reichten ein paar beherzte Tritte in die Pedalen und  das gewohnte Gepröttel
war dem Exhaust entstiegen.



Nun wurde demontiert was das Werkzeug hergab. Innerhalb von zwei Stunden war das Eisen zerlegt
und grundgereinigt. Rahmen und Gabel waren  in einem durchaus guten Zustand.
Entgegen allen Befürchtungen war die Gabel  nicht defekt, im Gegenteil  sie funktionerte bestens.
Lag es doch an der erhöhten Erdanziehung bei Menschen über 30, die die Forke beim Rennen 2008
hatte noch älter aussehen lassen?






Tag 2

Demontiert war der Haufen ja nun, jetzt ging es an die gewissenhafte Reinigung
der Teile (wieder mal) , aber das muss so sein wenn man nicht Öl mit Ackerschlamm
kombinieren will. Also nix wie hin zum Waschpark unseres Vertrauens und mit dem
Dampfstrahl übers Eisen gebügelt.

 Bei der Gelegenheit fuhren wir gleich  zu unserem Reifenhändler, der dem
plattgehobelten Hinterrad  ein Upgrade mit neuem Schlauch und  Reifenhalter
aus dem Endurosport  verpasste. Für alle Lästermäuler: Klar kann Mann auch selber machen,
muss man aber nicht.Unbelehrbare können sich ja zum Späßle hier eine Beschreibung
der perfekten Montage runterladen: Klick Hier  Die 30 Euro war uns der verpasste Spass wert.

Zurück zum Thema Reinigung. Das ein Hochdruckwasserstrahl es schafft Stahl zu schneiden war
uns wohl bekannt. Das der eines Hochdruckreinigers auch dazu fähig war war uns neu.
Ergebnis der Reinigung war, dass die Schweissnaht am Unterzug des Rahmens  zusammen
mit dem Giffelsberger Dreck den Halt verloren hatte. Das so abgetrennte Teil kullerte fröhlich vor sich
hin plingend in Richtung des nächsten Gullideckels. Doch bevor der Fluchtversuch erfolgreich
Richtung Brühler-Unterwelten fortgesetzt werden konnte,  rettete Prinz Abgas  das wertvolle
Stück  Metall vor dem Untergang.  Doch was sollten wir nun tun. Der Erste Gedanke der uns kam :
Dixi-Dyga , der Flammenpapst von Dyga-Exhausts. Nichts wie hin,  um zu sehen ob er uns
helfen würde. Wir hatten Glück ,  da stand er inmitten seiner Werkstatt und empfing uns mit einem:

"Hallo Jungens , watt jibet!"



Wir erklärten uns und unsere missliche Lage, und ohne viel zu überlegen sagte er zu uns:
"Kein Problem, stellt das Teil vor die Kantbank  und am Mittwoch ab 18:00 Uhr machen wir das schon."

Tag 3

Mittwoch , 1800 Brühl Rankewerk , Dixi-Dyga, Prinz Abgas, Kazuko, Earl v. Toja, und Graf Fit
stehen in der Schmiede. Kurze Absprache , und schon gehts los :



Den Maschienenpark  angeschmissen und los geht die schweisstreibende Schufterrei :
Zuerst Schäden beseitigen:



Sitzposition optimieren:



Exhaustway anpassen:



Etwas kniffliger gestaltete sich die Optimierung des Ansaugtraktes:



Am Ende des Tages war viel geschafft. Einzig der Kolben hatte sich noch nicht von Zündfunken genötigt
an der Zylinderwand gerieben. Auch war es reichlich spät geworden , und so verabredeten wir uns  die ersten
Kreischversuche um eine Woche zu verschieben.

Tag 4

Ermutigt vom Ergebnis des letzten Tages ging es daran  das Kreischeisen zum Laufen zu bringen.
Doch was war das? Der neue Vergaser aus dem Hause Bing sorgte für reichlich Probleme beim
Beatmen des Zylinders und seinen 49 ccm. Alles Frickeln und Ausprobiern half nichts .
Selbst als Hermann von der Klette und Earl von Toja herbeigeeilt waren zeigt sich das Eisen
unbeeindruckt und quittierte  jeden Startversuch mit einem blubernden nööö, nöööö.
Zwei Stunden  Schraubengeschwafel später hörte sich das Evo 4.0 auch nicht besser an.
Das Nööö, nöööö war einem lauten hochtourigen näääääääääää gewichen und das Eisen
verweigerte jegliche Gasannahme.  Einige Kopfkratzer und Denkblähungen später kamen wir
zu dem Schluß, dass entweder der Vollmond wieder seine Strahlen im Spiel hatte, oder  die
Bing-Gasfabrik ein Fall für den Schrott war. Reichlich niedergeschlagen strecketen  wir gegen 23:00
die Waffen und verließen die Schmiede.


Tag 5

Unsere Erwartungen für diesen Abend waren nicht sonderlich hoch, hatten wir doch zuvor
eine herbe Enttäuschung erlitten. Also mit  Schwung bei Null gestartet.
Erste Maßnahmen: Den Dellorto SHA aus der Ersatzteilkiste hervorgekramt und von allem
unnötigen Ballast befreit. Nach und nach flogen Kaltstarthebel, Kaltsartfeststeller und Rückholfeder
in die Schrottbox. Den Flachschieber geprüft und mit originalen  16mm Ansaugstutzen montiert.

Voller Spannung erwarteten wir die erste Umdrehung der Tretkurbel.
völlig unerwartet kreischte das Eisen los. So hatte sich der Motor noch nie angehört.
Sogar das sonst so flattrige Standgas ließ sich sauber einstellen.
Staunend ging es zur ersten Runde. Schon beim ersten Versuch brannte Prinz Abgas einen
neuen Kreischeisenrekord in den Asphalt vor der van Dyga-Schmiede.


Nach einigen  Abstimmungsversuchen hatten wir auch die Optimale Düsenbestückung gefunden.
Wie waren im wahrsten Sinne heiß auf die kommenden Tage.

Tag 7

"Einmal vom Rennfieber gepackt lässt es Dich nicht mehr los."
Diese weisen Worte Nikki Laudas klangen uns noch in den Ohren ,
als wir den Entschluss fassten:
Wenn schon, dann fummeln wir auch die Zündung um, aber wie ?
Die Lösung war schnell gefunden und lautete PVL .
Und so sieht das Teil aus :


Günstig bei E-Bay geschossen, montiert und bei 1.5mm (19´) vor O.T. eigestellt.
 
Ausserdem noch den Schalldämpfer optimiert und schon rannte das Teil, als würde der
Teufel persönlich die Kohlen in den Zylinder schaufeln.



Hier nochmal das bisherige Upgrade Kit  des Evo 4.0







 
Tag 8

Wahrlich gut gerüstet konnte es an die Erprobung des Eisens gehen. Doch nichts im Leben funktioniert
wenn es nicht richtig gefüttert wird. So wichtig wie die Muttermilch fürs Kind, so wichtig sind auch
die Kohlenwasserstoffe für den Motor, sei es das Öl , oder das Benzin.  Allerdings war unser Kraftstoff
fast so Umweltfreundlich wie Muttermilch. Wie schon in den News erwähnt, hatten wir
einen Sponsor gefunden der uns dieses Wunderzeug besorgt hatte. Aspen Alkylatbenzin.


Nix wie in den Kanister damit und  20 Liter angemischt



Inzwischen war auch Bodo von Teckel im Kreise derKreischeisen-
schrauber aufgetaucht um uns und das Eisen  zu einer wohl
gewählten Lokalität zu bringen, in der wir das Kreischeisen
einer Prüfung unterziehen konnten.



Nach kuzer Fahrt erreichten wir das Simulationsglände in dem wir die Tests durchführen wollten.
Schon auf der Fahrt dorthin kamen uns unzählige Gedanken über nicht festgezogene Schrauben,
Muttern und verrutschte Kolbenringstöße. Egal, jetzt war Highnoon!



Kurze Zeit später bog ein leicht angesäuerter Kazuko um die Kurve.
Das EVO 4.0 hatte sich mal kurz einer Tretkurbel endledigt.
Irgendjemand hatte wohl vergessen Ebendiese mit dem neu
erworbenen Kurbelbolzen festzuziehen. Aber was solls, dafür sind Tests nunmal da. 
Der Fehler war schnell behoben und schon konnte die Dakarsimulation
gestartet werden.



Das Ergebnis der Ersten Fahrt erstaunte jeden der Anwesenden
Das Eisen flog mit so noch nie gekannter Präzision und Geschwindigkeit um die
sandigen Kurven, dass selbst im Sportmodus der Kamera kein anständiges Bild zu machen war.


 
Auch der so hartgesottene Prinz hatte nach kurzer und schneller Fahrt
Probleme dem Evo 4.0 Paroli zu bieten.



Bei einsetzender Dämmerung kam nicht nur Kazuko zu dem Schluss:
Da geht was !



Das EVO 4.0 hatte seine erste Feuerprobe gut gemeistert
Nun konnte der Grand Prix von Giffelsberg kommen.


Tag 9

Es gibt Menschen die benötigen 9 Monate um etwas einigermaßen vernünftiges in die Welt
zu setzen.  Seit der Produktion der am 9ten Tage in der Kreischeisenschmiede Anwesenden,
waren schon mehrere Monde vergangen. Genau weiß das keiner! Sicher war nur, dass dieser Haufen mittelalter Rheinländer  in den letzten 9 Tagen etwas zusammengeschraubt hatten, welches zu Recht
den Namen Kreischeisen trägt.  Und wieder war da dieser Wink des Schicksals als just zur Geburtsstunde
des EVO 4.0 ein Lied aus den Boxen des Radiogerätes  erklang, das wie ein Synonym  für das
Kreischeisen zu sein schien :




Die Verwunderung war enorm , als einige anfingen auf den Song ihren Namen zu Headbängen.
Mit Ausblenden  des  Liedes und zunehmenden Haarkneueln auf dem Werkstattboden  
endete dieses jedoch abrupt.



Zurück an die Arbeit. Als erste Maßnahme an diesem Abend ging es daran die Übersetzung zu bearbeiten.
Feldversuche hatten gazeigt , das die Leistung des Motors durchaus noch mehr in Geschwindigkeit umzusetzen war . Darauf hin schnitzte uns Dixi van D. ein neues Kettenrad auf der Drehbank.




Einen weiteren Feldversuch später

gab es reichlich Unterhaltungsstoff (Reissdorf-Kölsch)



und Gründe zu diskutieren. Als Folge davon wurde beschlossen, das serienmässige Hinterradritzel
montiert zu lassen und den Abgasstrom vom Softdrinkflügelverlei auf Hartgasalkopopauspuff
umzustellen.




Ein bischen mattschwarze Farbe auf den vormals glänzenden Kümmer und die Auspuffabdeckung,
und endlich war es vollbracht :

Das Kreischeisen Evo 4.0  2009


Voller Stolz präsentierten sich die Erbauer und Unterstützer vor der örtlichen Motorsport-Presse


P.S.

Wir wollen doch nur spielen:

www.lordsofthekreischeisen.de